Leitantrag: Weil unser Rüstzeug die Solidarität ist!

Präambel
 
 Blicken wir in die Nachrichtensendungen, können in uns sehr leicht Gefühle der Trauer
 und Wut hochsteigen.
 In allen Bereichen unseres Lebens scheint es, als würden die Herausforderungen immer
 nur noch weiter ansteigen. Wir haben nach den Bundestagswahlen 2025 in Deutschland
 zwar noch keine Bundesregierung mit direkter Beteiligung der AfD. CDU und SPD sind
 sich aber nicht zu schade, genau deren Politik einfach selbst umzusetzen, und nennen
 dies dann „Verantwortung übernehmen“. 
 Doch es liegt mehr denn je bei uns, die Verantwortung zu übernehmen! Die Wut kann uns
 antreiben, es besser zu machen!
 Die parlamentarischen Parteien der „Mitte“ handeln
 nicht grundlos so menschenfeindlich und entgegen den Bedürfnissen des Großteils
 unserer Gesellschaft. Damit sie ihre politische Macht behalten können, sind sie
 gezwungen, sich dem Kapitalismus zu unterwerfen. 
 Wir haben in Deutschland (noch) nicht die dystopischen Verhältnisse wie in anderen
 Staaten wie den USA, China oder Indien, aber wir dürfen uns keinesfalls einreden
 lassen, dass wir zufrieden sein müssen mit dem, was uns gewährt wird. Wir verdienen
 mehr! Die Trauer um die aktuellen Verhältnisse kann unsere Augen den Problemen
 unserer Welt und Mitmenschen öffnen!

 Es reicht nicht aus, dass die Arbeiter*innenklasse in Deutschland im Vergleich zu
 derjenigen in Indien weniger ausgebeutet wird. Nein, wir müssen anerkennen, dass wir
 alle von der Kapitalist*innenklasse ausgebeutet werden, egal welcher Nationalität wir
 angehören! Der Kampf um unsere Befreiung eint uns auf globaler und lokalster Ebene!
 Da der Kapitalismus die dominierende Regierungsform(en) maßgeblich gestaltet und von
 Grund auf darauf angewiesen ist, Menschen, Tiere, Natur und sogar das Weltall
 auszubeuten, wird es nicht möglich sein, innerhalb dieses Systems die vielen Krisen
 unserer Zeit auch nur annähernd zu lösen. Wir müssen ein System schaffen, das diese
 Krisen überwinden kann! Es ist der Sozialismus.

 Der erste Absatz greift die Bundestagswahl auf. Diese ist nur eine Form der Wahl.
 Darüber hinaus haben wir trotz der Unfreiheit im aktuellen politischen System immer
 wieder die Möglichkeit, uns in Richtung eines besseren Miteinanders zu bewegen. Wir
 müssen uns immer wieder als Unterdrückte miteinander solidarisieren, denn die
 Mitmachangebote der Parlamentarischen Demokratie reichen nicht aus!

 Es gilt, innerhalb des Parlaments wichtige Reformen auf den Weg zu bringen und viel
 zu oft einfach nur Verschlechterungen zu verhindern. Das müssen wir ohne Zweifel
 konsequent einfordern, auch und speziell von der Partei Die Linke!
 Dies kann jedoch
 nicht der Punkt sein, an dem wir stehen bleiben. Die Masse der Gesellschaft im
 Klassenkampf zu mobilisieren ist die wichtigste unserer Aufgaben!
 Es ist illusorisch,
 dass wir das als Linksjugend [’solid] Hessen allein schaffen könnten. 
 Wir müssen uns mit anderen Organisationen verbünden, uns bundesweit im Verband
 stärker vernetzen und in alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens hinauswirken!
 Es hat uns zu interessieren, wenn gerade ein Genozid am Palästinensischen Volk
 seitens der Israelischen Regierung verübt wird, auch wenn uns so viele Kilometer von
 diesem Schrecken trennen mögen und es vermeintlich keine „Landesaufgabe“ sei. Wir
 müssen unseren Kampf zur Befreiung der Abreiter*innenklasse internationalistisch
 beschreiten! 

 Das heißt aber auch auf der Kommunalebene sozialistisch tätig zu sein. Hierzu werden
 die Kommunalwahlen 2026 eine Möglichkeit sein, sich einzubringen. Unterstützen wir
 unsere kandidierenden Genoss*innen!

 
 Antimilitarismus
 
 Aufrüstung, Kriegstreiberei und Imperialismus sind seit jeher falsch und
 verachtenswert!
 Die Notwendigkeit, dass wir uns als Verband gegen Militarismus
 stellen nimmt gerade aber noch weiter zu. Die Bundesregierung hat Schulden im noch
 nie dagewesenen Zustand aufgenommen, um diese in totes Kapital, nämlich Panzer,
 Raketen und Gewehre zu investieren, die im besten Fall nicht benutzt werden und damit
 eine Geldverschwendung sind. Oder sie werden eingesetzt und dann werden nicht nur
 Geldsummen, sondern Menschenleben verschwendet!
 
 Wir können die Wiedereinführung der verpflichtenden Musterung mit einfacher
 Möglichkeit danach die Wehrpflicht durchzusetzen nicht akzeptieren. Gerade wir als
 Jugendverband dürfen das nicht zulassen, weil wir als erste zum Dienst an der Waffe
 verpflichtet würden! Ihr habt nicht das Recht uns aufzutragen, dass wir unser Leben
 für die Kapitalist*innen Deutschlands opfern! 
Das neue Wehrdienstgesetz der
 Bundesregierung ist ein Verrat an der jungen Bevölkerung Deutschlands.
 Wir rufen die Jugend dazu auf, die Bundeswehr-Fragebögen und Musterungen kollektiv zu
 verweigern. Des Weiteren erarbeitet die Linksjugend solid Hessen Infomaterial und/
 oder – Veranstaltungen zum Thema Kriegsdienstverweigerung.

 Denn was in der bürgerlichen Debatte über die Wehrpflicht viel zu wenig beleuchtet
 wird: Es geht nicht darum die Menschen unseres Landes zu schützen, sondern den Staat
 Deutschland, der extrem geprägt durch die kleine Anzahl an sehr mächtigen
 Kapitalist*innen ist! 
 Ginge es der Bundesregierung tatsächlich um die Bevölkerung, würden die vielen
 Hundertmilliarden in unsere Sozialsysteme, in Diplomatie und
 Entwicklungszusammenarbeit gehen. Allesamt Stellen, die die Rückschrittskoalition
 kürzen möchte. 
 Auch in Schulen und Universitäten ist Mobilmachung zu spüren. Wir müssen dafür
 streiten, dass Werben fürs Töten nicht in Bildungseinrichtungen gehört! 

 Dem Staat darf nicht die Möglichkeit erlaubt werden, dass er in die Forschung
 eingreifen darf, um militärische Ziele zu verfolgen! Die Universitäten müssen frei
 bleiben!

 Das heißt, wir müssen auch in Hessen in Schüler*innenvertretungen und Hochschulräten
 durch Genoss*innen repräsentiert sein und diesem Wahnsinn entgegenstellen!

 Auch auf unsere Volksfeste gehört die Bundeswehr nicht! Denn sie dient nicht dem
 Volke, sondern einigen wenigen Kapitalist*innen.
 Ja, wir dürfen unser Leben verteidigen! Der imperialistische Militarismus hilft aber
 nur einigen wenigen, während die allermeisten als Kanonenfutter hinhalten müssen! Wir
 verweigern uns dem!

 Wir lassen auch nicht das Argument zu, die Bundeswehr leiste unersetzbare Arbeit in
 den Bereichen Humanitäre Hilfe, Bevölkerungsschutz oder Katastrophenhilfe. Wir können
 die Strukturen und Zusammenarbeit des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und
 Katastrophenhilfe, die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, sowie die Staatlich
 anerkannten Hilfsorganisationen (ASB, DLRG, DRK, JUH, MHD), aber auch die Landesämter
 für Katastrophenschutz grundlegend neu aufstellen, sodass sie diese Arbeit übernehmen
 können, ohne Waffen!
 
 
 Feminismus
 
 Die Errungenschaft des bürgerlichen Feminismus scheint zu sein, dass in der
 Wehrpflichtdebatte jetzt mehr darüber diskutiert wird, ob Frauen* genauso wie Männer*
 zur Musterung müssen. Nun haben wir einen Bundeskanzler, der gegen die Strafbarkeit
 der Vergewaltigung in der Ehe gestimmt hat.
 Wir dürfen uns von diesen rückwärtsgewandten Inhalten nicht aus dem Konzept bringen
 lassen!
 Festzuhalten ist, dass selbst im Kapitalismus der feministische Kampf viele
 Verbesserungen für Frauen* erwirken konnte. Diese liefen schon immer Gefahr von
 antifeministischen Bewegungen rückgängig gemacht zu werden. Diese Angriffe
 beschränken sich nicht auf Deutschland. Weltweit greifen autoritäre Regierungen
 feministische Errungenschaften an und entrechten Frauen* sowie queere Personen..Die
 weltweite Beschneidung der Abtreibungsrechte ist ein trauriges Beispiel hierfür. Wir
 müssen konsequent trans*, inter* und nichtbinäre Perspektiven mitdenken. Die Angriffe
 auf trans* Rechte in Deutschland und weltweit sind Teil derselben patriarchalen,
 kapitalistischen Logik, die uns spalten will. Unsere Sicht des Feminismus bleibt
 deshalb immer intersektional, solidarisch und internationalistisch. Aber genau
 deswegen ist für uns auch eins klar: Wir müssen kämpfen!
 Das Patriarchat ist nicht bloß eine Frage von Kultur oder individuellen Einstellungen
 – es ist eng verwoben mit den kapitalistischen Produktionsverhältnissen. FLINTA*-
 Personen leisten bis heute einen Großteil der unbezahlten oder schlecht bezahlten
 Care-Arbeit, die für die Erhaltung der Arbeitskraft der gesamten Gesellschaft
 notwendig ist. Dies ist ein systematisches Problem, welches sich nicht durch
 Symptombekämpfung verhindern lässt.
 Das Patriarchat ist nicht bloß eine Frage von Kultur oder individuellen Einstellungen
 – es ist eng verwoben mit den kapitalistischen Produktionsverhältnissen. FLINTA*-
 Personen leisten bis heute einen Großteil der unbezahlten oder schlecht bezahlten
 Care-Arbeit, die für die Erhaltung der Arbeitskraft der gesamten Gesellschaft
 notwendig ist. Dies ist ein systematisches Problem, welches sich nicht durch
 Symptombekämpfung verhindern lässt. 
 Unser Feminismus ist deshalb untrennbar mit dem Antikapitalismus verbunden; wir gehen
 die materiellen Wurzeln an und sagen klar und deutlich, dass der Sozialismus ohne
 eine Überwindung jeglicher patriarchalen Strukturen unvollständig ist!

 Jedoch dürfen wir als Sozialist*innen nicht in die Falle tappen, anzunehmen, dass
 innerhalb unseres Verbandes keine Formen des Sexismus existieren würden. 
 Wir müssen weiterhin das Patriarchat abbauen, in unseren eigenen Strukturen genauso
 wie überall anders auch! FLINTA*-Personen müssen bei uns einen Safer Space haben und
 wir verpflichten uns alle, egal welcher Geschlechtsidentität angehörig, diesen zu
 achten und weiterzuentwickeln! In jedem Bündnis, in dem wir beteiligt sind, schützen
 wir die Rechte der FLINTA*-Personen und fordern sie ein. Eine eklatante
 Diskriminierung von FLINTA*-Personen durch Bündnispartner*innen ist für uns
 inakzeptabel.

 Der Befreiungskampf von FLINTA* ist noch lange nicht am Ende und wir kämpfen ihn als
 Linksjugend [solid‘] mit, denn der Sozialismus ohne befreite FLINTA* ist wäre Namen
 nicht wert!
 
 
 Inklusion
 
 Inklusion bedeutet nicht nur Rücksicht, sondern vor allem Gerechtigkeit. 
 In einer Gesellschaft, die täglich aussortiert, d. h. es wird geschaut, wer als
 „normal“ gilt und wer nicht, ist Inklusion eine Ansage an das Bestehende. Menschen
 werden behindert, ausgeschlossen, an den Rand gedrängt – weil sie nicht ins System
 passen. Es sind immer dieselben, die aus dem öffentlichen Leben gedrängt werden. Und
 das ist kein Zufall! 
Egal ob von Behinderung, Armut, Rassismus, Sexismus oder
 Queerfeindlichkeit betroffen –
 Barrieren sind nicht einfach Pech. Sie sind der kapitalistischen Verwertungslogik
 eigen!
 Der ÖPNV zeigt das besonders deutlich: Keine Aufzüge, überfüllte Busse, zu
 teure Tickets, keine Informationen in verständlicher Sprache. Auch Bildungsstätten
 fallen hier sehr negativ auf mit miserabel ausgestatteten Räumen, schlechter Hygiene
 sowie der Mangel an ausgebildeten Fachkräften wie z. B. Lehrkräften,
 Schulbegleiter*innen, Sozialarbeiter*innen sowie fehlendem Reinigungspersonal. Wer
 nicht reinpasst, bleibt draußen. Wer nicht mithalten kann, wird abgehängt. Hier zeigt
 sich die Klassengesellschaft!

 Dabei geht es nicht nur um technische Lösungen oder mehr Geld, sondern auch um Macht
 und Teilhabe. Um die Frage, wer gehört wird und wer nicht. Inklusion bedeutet,
 Strukturen so zu verändern, dass niemand mehr ausgeschlossen wird und sein Wert und
 Teilhabe nicht an der Fähigkeit des Kapitalerwerbs geknüpft wird. Das passiert nicht
 von allein. Es braucht politischen Druck, Solidarität und den Willen, das
 kapitalistische System zu bekämpfen und diejenigen, welche den Wert von Personen mit
 dem Kapitalserwerb verknüpfen. Dafür stehen wir als Linksjugend [’solid] Hessen ein!
 Wir arbeiten daran, Barrieren sowohl in unserem Verband als auch in der Gesellschaft
 abzubauen. Das ist ein Ziel, das zwar im Kapitalismus nie vollständig erreicht werden
 kann, wir aber dennoch, so gut es geht, diesem Ziel immer näher kommen und im besten
 Fall vollständig umsetzten wollen!
 
 Inklusion ist kein Extra. Sie ist das Fundament einer gerechten Gesellschaft!
 
 Veganismus
 
 Doch unsere Solidarität beschränkt sich nicht nur auf Menschen. Eine konsequente
 materialistische Analyse der Dinge zeigt auf, dass Tiere, genauso wie Menschen durch
 den Kapitalismus ausgebeutet werden. In einer gerechten, sozialistischen Gesellschaft
 gibt es keinen Platz für Ausbeutung und vermeidbares Leid jeglicher Lebewesen
. Dieses
 Ziel ist nur erreichbar, wenn wir die hierfür verantwortlichen kapitalistischen
 Strukturen in Betracht ziehen. Der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten sowie die
 Produktion jener wurden durch den Kolonialismus in die ganze Welt exportiert, im
 Namen kapitalistischer Profitinteressen sowie als Zeichen der Dominanz über die
 Unterdrückten
. Bis heute wirkt sich dies aus; Viele Arbeiter*innen des globalen
 Südens sind darauf angewiesen für einen Hungerlohn auf sich immer weiter
 ausbreitenden und umweltverschmutzenden Plantagen Tierfutter anzubauen.
 Daher müssen wir zunächst auf das Thema Tierleid mehr Aufmerksamkeit richten. Zwar
 stellen wir als Verband per Beschluss auf offiziellen Veranstaltungen bereits
 ausschließlich fleischlose Verpflegung zur Verfügung, jedoch müssen wir auch
 öffentlich auf die Rolle des Kapitalismus bei der Ausbeutung von Tieren und Menschen
 hinweisen. Mit diesem Standpunkt müssen wir auch stärker in die Partei Die Linke
 einwirken. Eine stabile Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Tierrechte in
 der Partei Die Linke Hessen ist hier erstrebenswert, genauso aber auch ein Dialog mit
 anderen Organisationen, die sich für Veganismus einsetzen und jenen fördern. So
 verschaffen wir dem Thema eine größere Tragweite und erreichen mehr Menschen.
 Dennoch ist es wichtig dabei nicht den Sozialismus aus dem Auge zu verlieren – denn
 nur durch die Ergreifung der Produktionsmittel können wir dem Tierleid ein Ende
 setzen!
 Der Kapitalismus ist hauptverantwortlich in der systematischen Ausbeutung von
 Tieren, wie es die Massentierhaltung zeigt. Auch dort werden in der Produktion
 Menschen ausgebeutet, während der kulturelle Überbau den Konsum von Tierprodukten
 bereits in der frühkindlichen Erziehung fördert. Viele Menschen können sich
 pflanzliche Alternativen, vor allem durch das Einwirken der profitmaximierenden
 Fleischlobby, nicht leisten. Es ist nötig bereits jetzt im Kapitalismus
 Aufmerksamkeit auf Tierleid zu richten, aber es ist auch von höchster Bedeutung zu
 wissen, dass Kapitalist*innen immer einen Weg finden werden, um Tiere und Menschen
 auszubeuten – selbst wenn die Rügenwalder Mühle hier nur noch pflanzliche
 Alternativen verkauft.
 Nur im Sozialismus können die materiellen Grundlagen geschaffen werden, die die
 Überwindung von Tierleid und Naturzerstörung ermöglichen!
 Eine Befreiung aller Lebewesen geht also nur im Sozialismus – und auch deswegen
 machen wir uns für ihn stark!

 
 Klimakatastrophe 
 
 2015 wurde im Pariser Klimaabkommen von fast allen Staaten der Welt das 1,5 °C Ziel
 völkerrechtlich festgelegt. Im Jahr 2024 wurde erstmals eine Erwärmung der
 Erddurchschnittstemparatur von 1,6 °C festgestellt. Forschende sind sich einig: Die
 Erwärmung wird auch langfristig 1,5 °C überschreiten. Der Klimawandel hat bereits
 jetzt dramatische Folgen für unseren Planeten: ganze Ökosysteme stehen vor dem
 Kollaps, Tierarten sterben aus und die Menschheit könnte bald nur unter sehr harten
 Bedingungen existieren, denen nur die Reichsten unserer Gesellschaft entkommen
 könnten. 

 
 Der Kapitalismus, dessen oberste Bestrebung immer die maximale Expansion ist, steht
 im Gegensatz zum Pariser Klimaabkommen. Jegliche Bitten an Kapitalist*innen,
 Emissionen als größte Ausstößer zu vermeiden, sind ineffektiv. Stattdessen müssen sie
 in ihrer Möglichkeit, selbst über ihre klimaschädliche Produktionsweise entscheiden
 zu dürfen, entmachtet werden. Wir nehmen stärkere reformistische Schritte in Kauf,
 aber es ist klar: Die Produktionsmittel gehören in die Hand der Arbeiter*innenklasse,
 daher müssen die Kapitalist*innen von der Verwaltung über die Produktionsmittel
 entbunden werden!
 Klassenkampf heißt Klimakampf!
 
 Antifaschismus
 
 Faschistische Kräfte wie die AfD erhalten zunehmend Zuspruch in unserer Gesellschaft.
 Sie überzeugen mit populistischer Sprache und einfachen Antworten. Ihre Strategie:
 die Menschen beunruhigen, gegeneinander aufhetzen und spalten. Indem sie die Schuld
 an den Problemen unserer Zeit auf marginalisierte Gruppen abwälzen, lenken sie ab vom
 wahren Grund: dem Kapitalismus. Die AfD präsentiert sich zwar als Partei der
 Arbeiter:innen, doch schützt sie durch ihr Verhalten bewusst die Verhältnisse, die
 Grund für unser Leid sind. Dies ist nicht wunderlich, denn Faschismus und Großkapital
 gingen schon immer Hand in Hand. Auch auf die Parteien der „Mitte“ ist im Kampf gegen
 den Faschismus kein Verlass. Die Migrationspolitik der neuen Bundesregierung zeigt,
 dass sie auch bereit ist, verfassungsfeindliche Strategien anzuwenden, um an der
 Macht zu bleiben.
 
 Deswegen braucht es grade jetzt eine starke Opposition, welche die Widersprüche der
 AfD-Rhetorik aufdeckt und sich entschlossen gegen den Faschismus und Kapitalismus
 positioniert!
 Wir dürfen nicht zulassen, dass rechtsextreme Parteien ungehindert am politischen
 System teilnehmen. Es soll jedem klar werden, dass ihre rassistischen Weltbilder
 keine normalen Meinungen sind und nicht akzeptiert werden dürfen. Sie müssen bei
 ihren Handlungen stets auf Widerstand treffen! Deshalb rufen wir auf zur gemeinsamen
 Blockade der Gründung einer neuen Jugendorganisation der AfD in Gießen am 29. und 30.
 November!

 
 Doch der Kampf gegen den Faschismus hört leider nicht bei der AfD auf. Die von der
 CDU geführte Regierung normalisiert mit ihrer Politik rechtsextreme Standpunkte. Das
 darf auch nicht ungehindert angenommen werden. Wir müssen gegen die vielen
 Abschiebungen der Regierung protestieren und, wo es geht, diese auch verhindern!

 
 Durch die Kommunalwahlen 2026 wollen faschistische und populistische Kräfte ihre
 Macht auf der kleinen Ebene ausbauen, um später auch Regierungsmacht auf Landes- und
 Bundesebene zu erlangen. Viele Wähler*innen erhoffen sich dadurch eine Verbesserung
 der eigenen Umstände. Unsere Aufgabe ist es deshalb, mit den Menschen vor Ort ins
 Gespräch zu kommen und klarzumachen, in wessen Interesse AfD, CDU und Weitere
 wirklich handeln. Wenn wir ein Klassenbewusstsein erzeugen können, wird ihr Plan
 scheitern!

 
 Kulturkampf ist wichtig, ohne Klassenkampf aber zum Scheitern verurteilt
 
 Es ist sehr sinnvoll verschiedene gesellschaftliche, sozialwissenschaftliche Begriffe
 wie Feminismus, Inklusion oder Migrationsgeschichte im Einzelnen zu erforschen und
 detailliert zu betrachten. So konnten und können weiterhin sehr genaue Analysen und
 Erkenntnisse aus diesem Vorgehen gewonnen werden. Wir können mittlerweile mit viel
 mehr Hintergrundwissen beschreiben, inwieweit verschiedene Marginalisierungsformen
 existieren und wie sie miteinander verwoben sind. Das ist der Intersektionalismus.
 Für die Verbesserung der Situation von einzelnen marginalisierten Gruppen zu kämpfen,
 ist der Kulturkampf.

 Bei all den guten Seiten, den diese Betrachtungsweise von gesellschaftlichen
 Prozessen mit sich bringt, birgt sie auch die Gefahr, dass wir uns im Klein-Klein von
 sehr ausdifferenzierten Diskussionen verlieren. Außerdem sind solche Streite für
 einen Großteil der Menschen, für die wir unseren politischen Kampf kämpfen,
 abschreckend und elitär. Das ist mit dem Anspruch eine Massenorganisation mit
 aufzubauen nicht zu vereinbaren!

 Es ist unabdingbar, dass wir uns auf das konzentrieren, was die Kulturkämpfe wie
 nichts anderen miteinander verbinden kann: Der Klassenkampf!

 Wir alle sind von ihm betroffen und stehen zum aller größten Teil auf der gleichen
 Seite, die der Arbeiter*innen. Wir sind es, die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen,
 um unser Leben beschreiten zu können.
 Wir sehen die Chancen, welche die Geisteswissenschaften uns geben, Hintergründe
 besser erforschen zu können. Das darf uns aber nicht davon ablenken, dass in
 Deutschland viele Millionen Menschen schon verstehen, dass sich an unserem System
 etwas massiv ändern muss! Millionen von Fabrikarbeiter*innen, Pfleger*innen,
 Dienstleister*innen, Schüler*innen!

 Wir müssen für sie sichtbar machen, dass sie in der sozialistischen Bewegung ihre
 Heimat haben können! Als Jugendverband sind hier natürlich junge Menschen als erstes
 unsere Zielgruppe.
 Junge Menschen, gerade im Übergang vom Kindes- ins Erwachsenenalter sind in
 Deutschland die Altersgruppe, die am häufigsten von Armut betroffen ist. Machen wir
 uns klar, dass es eine große Herausforderung ist, dann diese Menschen auch noch für
 Arbeit zusätzlich zu ihren anderen Verpflichtungen zu motivieren.
 
 Viele Arbeiter*innen werden mit Politik große Enttäuschungen oder Ohnmacht verbinden
 und das ist auch sehr berechtigt. Die Reformen, die angeblich progressive Parteien in
 Bundes-, Land- oder Kreistagen eingebracht haben, reichen nicht im Mindesten dazu
 aus, die Schäden des Kapitalismus an unserer Erde aufzufangen! Sie rennen immer nur
 hinterher. Wir gehen voran!
 Wir müssen unsere Stellung als Opposition zu den Reformist*innen immer wieder klar
 machen!
 Nur so werden wir von Politik verdrossene Arbeiter*innen wieder für den
 gemeinsamen Kampf gewinnen können.
 
 Für eine erfolgreiche Klassenkampfsarbeit
 
 Damit wir als Linksjugend [’solid] Hessen möglichst effektiv klassenkämpferische
 Arbeit leisten können, müssen wir auf vielen Ebenen wirkungsvoll aktiv sein.
 Innerhalb unseres Verbandes wie außerhalb können wir politische Bildung anbieten und
 so ein stärkeres Klassenbewusstsein gerade in der jungen Generation erwecken. 
 Durch das gesammelte Wissen unserer Mitglieder und derer unserer
 Partnerorganisationen, die wiederum von verschiedensten linken Denker*innen und
 Aktivist*innen gelernt haben, versammelt sich in unseren Reihen schon das Potenzial
 sehr viel Aufklärungsarbeit zu betreiben. 
 Wir möchten diese Ressource noch besser nutzen, indem wir landesweite
 Bildungsveranstaltungen wie Lesekreise , Bildungswochenenden und Podiumsdiskussionen
 organisieren, eng mit dem Bundesverband der Linksjugend [’solid], dem SDS, Cuba Sí,
 der Partei Die Linke, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und weiteren linken
 Bildungstäger*innen zusammenarbeiten.
 Wir streben an die Wissensvermittlung für Interessierte komplett kostenlos
 anzubieten. Dafür fordern wir von der Partei Die Linke auch ein angemessenes
 Bildungsbudget, sodass auch Organistor*innen und Referent*innen ihre Unkosten
 erstattet bekommen können!

 Wir brauchen verschiedene Herangehensweisen, um Wissen zu vermitteln. Diese Arbeit
 wollen wir noch mehr ausbauen. Wir können aber auch schon Stolz auf viele gute Social
 Media Posts, Vorträge in Basisgruppen und Reden bei Kundgebungen sein!

 
 Nach dem großen Mitgliederzuwachs über die letzten Monate mussten wir uns der
 Herausforderung stellen, an vielen Orten neue Basisgruppen und andere
 Vereinsstrukturen aufzubauen. Diese Arbeit ist anstrengend, wird aber immer wieder
 mit der Erkenntnis belohnt, dass in unserem ganzen Land Menschen aktiv sein wollen,
 die ihr Herz am linken Fleck haben. Wir sind mittlerweile über 1000 Mitglieder,
 allein in Hessen!

 Wir können uns nun mehr der Aufgabe widmen, unsere Strukturen weiter zu stabilisieren
 und in langfristigen Aktivismus überzugehen. Wir haben mit der
 Landesmitgliederversammlung, dem Landessprecher*innenrat, dem Basisgruppenrat und der
 Landesschiedskommission wichtige überregionale Gremien, in denen die Landesarbeit
 gebündelt werden kann. 
 Diese Gremien können nur durch die Basis mit Leben gefüllt werden, indem sich
 Mitglieder in sie einbringen!

 Außerdem ist wichtig, dass möglichst viele Basisgruppen in ihnen vertreten sind.
 
 In diesem Jahr fand zum ersten Mal nach langer Zeit wieder eine LSpR:BSpR-Konferenz
 statt. Ein Beispiel dafür, dass es die Bestrebung gibt, im Bundesverband der
 Linkjugend [’solid] die Zusammenarbeit mit den Landesverbänden auszubauen. Wir
 erkennen an, dass dies ein vielgliedriger Prozess ist, der nur schwer in kurzer Zeit
 durchzuführen ist. Dennoch oder gerade deshalb möchten wir als Linkjugend [’solid]
 Hessen stark im Bundesverband vertreten sein, unter unseren Mitgliedern Kandidaturen
 für Bundesämter unterstützen und nach Lösungsvorschlägen für Problematiken suchen, an
 denen es bundesweit noch hakt. 
 Wir fordern eine solidarische Verteilung von Finanzmitteln im ganzen Bundesverband,
 verteilt auf die Landesverbände!
 Wir verstehen unter sozialistischen Prinzipien, dass
 die reicheren Linksjugend [’solid] Verbände die ärmeren unterstützen und möchten
 einen gerechteren Länderfinanzfond.
 
 Auf allen Ebenen der Linksjugend [’solid] ist es immer wieder schwierig die viele
 Arbeit auf genug Menschen zu verteilen, die dann auch zuverlässig ihre Aufgaben
 erledigen. Wir erkennen an, das ehrenamtliche Engagement in unserem Verein ist für
 die meisten unserer Mitglieder noch Zusatz zu Schule, Studium, Ausbildung, Job oder
 Familie. Wir schätzen Deinen Aktivismus mit voller Überzeugung!
 Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Verantwortungen innerhalb des Verbandes zu viel
 für die eigene Person werden, weil sich die Lebenssituation ändert. Wir bitten nur
 ausdrücklich darum, solidarisch mit den Mitgenoss*innen zu sein und Bescheid zu
 geben, dass mensch gerade von Verantwortungen zurücktreten muss.
 
 Der Verband ist gerade sehr lebendig! Vielerorts leisten Genoss*innen wichtigen
 linken Aktivismus auf lokaler und überregionaler Ebene. Es sind unzählige Stunden,
 die wir in eine bessere Gesellschaft investieren, nicht darin uns finanziell zu
 bereichern. Viele von uns sind auch stark in der Partei Die Linke aktiv.
 
 Einwirken auf die Partei Die Linke
 
 In Zeiten wie diesen müssen wir unsere Kapazitäten in unsere effektivsten
 Möglichkeiten investieren. Stichsatz: Mehrgleisige politische Aktion, von den Straßen
 bis zu den Parlamenten!
 Wir müssen unsere vorhandene Stellung in der Partei Die Linke
 ausbauen!
 Mit der Partei Die Linke haben wir eine Partnerin, die mit nötigem Druck
 unsere Stimmen, unsere Beschlüsse in die Parlamente bringen kann. Dazu müssen wir zum
 einen die Partei Die Linke bei Parlaments- und Kommunalwahlen unterstützen und zum
 anderen weiterhin im engen Kontakt zur Partei stehen, um eine effektive
 Diskussionskultur zu pflegen. Dazu brauchen wir mehr Ämter in der Partei die von
 Genoss*innen der Linksjugend übernommen werden; von Parteitagsdelegierten und
 Vorstandsmitglieder*innen bis zu Parlamentsmandatsträger*innen. Deswegen ist klar:
 Die Linksjugend [’solid] Hessen unterstützt und ermutigt besonders Linksjugend
 Genoss*innen bei Vorstands- und Delegationswahlen zu kandidieren. Wir fordern weitere
 stimmberechtigte jugendpolitische Sprecher*innen in allen Vorständen der Partei, die
 vom Jugendverband vorgeschlagen und anschließend auf den jeweiligen Versammlungen
 gewählt werden!

 
 Wenn wir uns berechtigterweise über Abstimmungsverhalten oder Arbeit der Partei Die
 Linke aufregen, müssen wir unseren geschaffenen Einfluss im Sinne unserer Grundsätze
 nutzen, um Geschehenes zu korrigieren, ein weiteres Mal zu verhindern und es besser
 zu machen!

 
 Bis heute konnte die Partei Die Linke den Genozid an der Palästinensischen
 Bevölkerung durch die Israelische Regierung mit Parteibeschlusslage als solchen nicht
 benennen. Dies ist nicht hinnehmbar! Wir, als Linksjugend [’solid] Hessen, werden uns
 daher mit dem gewonnen Einfluss in der Partei Die Linke, im Sinne unserer Grundsätze,
 für eine klare Benennung des Genozids und eine stärkere Themenpräsenz in den
 Parlamenten durch die Partei einsetzen. Die Partei Die Linke muss mehr Druck gegen
 die Regierung ausüben! Wir sind laut und solidarisch an der Seite Palästinas! Viva,
 Viva Palästina!

 
 Kooperationen
 
 Die Massenorganisation wird mit einem Zusammenschluss vieler Verbände einhergehen,
 auch wenn das Hauptmomentum direkt aus der Arbeiter*innenklasse kommen wird. Der Wert
 von Bündnisarbeit ist also kaum zu überschätzen. Wir müssen uns mit anderen
 Organisationen zusammentun, um die notwendige Wirkungskraft zu erzielen! 
Hierzu sind
 sozialistische Verbände unsere natürlichen Partner*innen, mit denen wir gemeinsam den
 Weg des Klassenkampfes gehen. Darüber hinaus ist im Sinne einer Volksfront gegen den
 Faschismus oder die Klimakatastrophe die Zusammenarbeit mit bürgerlichen Strukturen
 auch hinnehmbar. Wir müssen dort aber sehr genau unser Profil bewahren und keine
 faulen Kompromisse mit ihnen eingehen!
 Dadurch, dass wir die Probleme an der Wurzel
 packen und angehen, werden sie wohl oder übel auf uns zugehen müssen, nicht
 andersrum!
 Wir haben Verbänden wie den Jusos, den Grünen oder anderen immer wieder
 ins Gedächtnis zu rufen für welche Werte sie eigentlich eintreten wollen und wie weit
 sie sich von ihnen entfernt haben.
 Wir sind als Linksjugend [’solid] eine klare Opposition zu diesem Opportunismus und
 müssen dies standhaft beweisen!



 Ein steiniger Weg in den nächsten 12 Monaten mit viel Potenzial
 
 Wir haben viel zu tun. Unsere Analyse, warum die Dinge so sind, wie sind, gibt uns
 den Einblick, um Lösungsansätze zu finden, die wir in der kommenden Zeit umsetzen
 wollen. 
 Wir müssen den Verschlechterungsapparaten unserer Regierungen entgegentreten. Das
 können wir am besten, wenn wir proaktiv agieren!

 Daraus folgt auch, dass wir uns in den Kommunalwahlkampf einbringen, ob wir nun
 selbst kandidieren, bei Haustüraktionen mitmachen, Stände betreuen oder Material
 erstellen.
 Wichtig bleibt auch da, wir sind als linke Stimme der Jugend unverzichtbar! Notfalls
 müssen wir uns das Gehör der Alten erzwingen!

 Innerhalb unseres Verbandes gibt es Konflikte und das ist in einem konstruktiven
 Rahmen auch sehr gut so! Durch den Streit können wir sogar noch mehr zusammenwachsen!
 Lassen wir uns nicht von unseren politischen Gegnern zerteilen. Es ist klar, dass sie
 versuchen, unter uns Zwietracht zu befeuern und
 auch unsere Strukturen zu sabotieren. 
 In unserem Streben nach einer klassenlosen Gesellschaft sind die Faktoren, die uns
 verbinden viel stärker als diese Störversuche! Wir sind in all unserer Vielfalt,
 Diversität vereint!

 
 Während viele politische Akteur*innen sich mit Wettrüstungsphantasien beschäftigen,
 behalten wir unser Rüstzeug unbeirrt an, weil unser Rüstzeug die Solidarität ist!