Gegen die Verwirklichung der historischen Lehren aus zwei von deutschem Boden
 ausgegangenen Weltkriegen richtet sich das Kriegsgetrommel der sog. „Zeitenwende“.
 Wenn heute davon geredet wird, auf russische Ziele gerichtete US-
 Mittelstreckenraketen in der BRD zu stationieren, ist das nichts anderes als
 Kriegsvorbereitung. Gleiches gilt für die kürzlich beschlossenen Kriegskredite und
 die geplante Ertüchtigung von Verkehrs-, Gesundheits- und WissenschaftsInfrastruktur
 für Kriegszwecke. Dieser Aufrüstungswahnsinn der NATO dient ausschließlich der
 Verteidigung des privilegierten Zugangs westlicher Konzerne zu Rohstoffen,
 Absatzmärkten und billigen Arbeitskräften. Wenn Deutschland zur „Verteidigung von
 Freiheit und Demokratie“ wieder “kriegstüchtig” werden soll, dann pervertiert das
 alle 1945 mühsam errungenen Schlussfolgerungen für die Hervorbringung einer
 gerechten, kooperativen und humanen Zivilisationsentwicklung.
 Die Aufrüstungsbestrebungen benötigen nicht nur einen endlosen Abnutzungskrieg, wie
 in der Ukraine, sie benötigen auch Menschenmaterial. Die Forderungen nach NATO-
 (Emmanuel Macron) oder deutschen (Sigmar Gabriel, SPD) Bodentruppen in der Ukraine
 sowie Angriffe auf Russland nehmen nicht nur den Tod weiterer tausender Menschen,
 sondern auch das Risiko eines Atomkrieges billigend in Kauf. Dementgegen braucht es
 einen sofortigen Waffenstillstand und eine Diplmatie-Offensive.
 Stoppt die Mobilmachung!
 Nachdem die Ampel schon die Wiedereinführung des sog. „Neuen Wehrdiensts“ geplant
 hatte, droht unter Kanzler Merz das Original – die Wehrpflicht als staatlicher
 Zwangsdienst an der Waffe für die Jugend, geschmückt mit Anwerbeprämirn und
 Ausbildungschancen. Das Bestechungsgeld ist auch bitter nötig. Die jüngste Shell
 Jugendstudie zeigt, Jugendliche sind verängstigt und nicht willens, die Lasten und
 Gefahren von Krieg und Krise auf sich zu nehmen. Die Angst vor einem Krieg in Europa
 (81 %) sowie die Sorge um die wirtschaftliche Lage und möglicherweise steigende Armut
 (67 %) sind im Jahr 2024 bei den Jugendlichen an die Spitze der abgefragten Ängste
 gerückt. Wir sagen: Schluss mit der “Kanonen statt Butter”-Politik! Statt
 Militarisierung, sozialen Kahlschlag und 100 Milliarden Kriegskrediten braucht es
 eine zivile Zeitenwende, sowie massive Investitionen in Bildung, Soziales und
 Gesundheit!
 Neben unseren Körpern sollen auch unsere Köpfe im wissenschaftlichen Betrieb für den
 Krieg gewonnen werden. Die jüngsten Angriffe auf die Zivilklauseln an deutschen
 Hochschulen und die Wissenschaftsfreiheit durch die herrschende Klasse zeigen, dass
 die Wissenschaft zukünftig stärker in den Dienst der deutschen Außenpolitik gestellt
 werden soll. Wir stellen uns gegen die Abschaffung oder „Überprüfung“ der
 Zivilklauseln oder gar ein Kooperationsgebot mit der Bundeswehr, wie in Bayern.
 Stattdessen fordern wir Friedenswissenschaften für internationale Abrüstung,
 Verständigung und Kooperation sowie für die soziale und ökologische Erneuerung des
 Zusammenlebens an allen Hochschulen und Instituten.
 Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt
 Während sich die deutsche Regierung, die sich immer als Bewahrer des Völkerrechts und
 der Menschenrechte auf internationaler Bühne inszeniert, auf die direkte
 Konfrontation in zukünftigen Kriegen vorbereitet, brechen in anderen Regionen der
 Welt Flächenbrände aus. Deutschland befeuert diese, indem es Waffen in alle Welt
 liefert, darunter auch weiterhin an Israel. So ist die BRD für 30% aller
 Waffenlieferungen an Israel in den letzten 10 Jahren verantwortlich.
 Auch nach der Anklage des Internationalen Gerichtshofs und dem verhandelten
 Waffenstillstand hat die israelische Kriegsführung bewiesen, dass sie die Absicht
 haben, die Menschen in Gaza um jeden Preis bis in den letzten Winkel zu töten. Dieser
 Genozid, die Hungerkrise, die vollständige Zerstörung ziviler Infrastruktur und des
 Bildungswesen (“Scholastizid”) muss mit aller Macht beendet werden. Unser wichtigster
 Beitrag zum Frieden muss ein sofortiges Ende der deutschen Waffenlieferungen sein.
 Ohne Frieden ist alles Nichts.
 Es liegt in unserer Hand, ob die Welt in tiefe Barbarei verfällt oder ob wir den Weg
 des Friedens und der internationalen Solidarität gehen. Für uns ist klar, dass mit
 der Logik des Krieges gebrochen werden muss. Weiterer Eskalation, Kriegsvorbereitung
 und Kriegsgewöhnung, setzen wir Deeskalation und Friedensverhandlungen entgegen, um
 allen Menschen ein Leben in Frieden, Würde und sozialer Sicherheit zu ermöglichen.
 Nur gemeinsam können wir den Weg der positiven Entwicklung gehen und Lösungen auf die
 drängenden Fragen unserer Zeit – Armut, Hunger, Klimakrise – finden. Wir stehen an
 der Seite derer, die sich der Ausbeutung, Unterdrückung und dem Krieg
 entgegenstellen. Wir reichen einander die Hand, um gemeinsam eine gerechte und
 lebenswerte Zukunft zu gestalten. Eine bessere Welt ist möglich!
 Für eine friedensorientierte Jugendverbandsarbeit


 Als Linksjugend und SDS mobilisieren wir daher zu den lokalen Ostermarsch-Aktivitäten
 in Hessen. Wir treiben diese Initiative in den Kreisverbänden unserer Partei und in
 unseren Schulen, Hochschulen, Betrieben und Nachbarschaften voran.
 Wir setzen uns für eine langfristige Friedensorientierung ein – mit Fokus auf
 gewerkschaftlich-orientierter Bildungsarbeit an Schulen, Hochschulen und
 Berufsschulen.
 Gemeinsam mit dem SDS Hessen und dem Landessprecherrat der Linksjugend [’solid]
 Hessen organisieren wir einen Diskussionsabend zur Wehrpflicht und zur Frage: Wie
 bleibt Jugend handlungsfähig in Zeiten der Aufrüstung?